Sonderaustellungen
KÖLN 1945 - Alltag in Trümmern
07. November 2020 – 27. Juni 2021
Nach zwölf Jahren Nationalsozialismus – und fast sechs Jahren Krieg – gleicht Köln einer Geisterstadt: Die Altstadt ist zerstört, kaum ein Gebäude mehr oberirdisch bewohnbar. Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal, die Strom-, Wasser- und Gasversorgung funktionieren nicht mehr. Nur ein Bruchteil der ursprünglichen Bevölkerung lebt noch in der Stadt. Die Ausstellung lässt – mit historischen Fotos, Filmen, Objekten und Installationen – diese unmittelbare Nachkriegszeit in Köln von 1945 bis 1948 lebendig werden.
Sie erzählt vom täglichen Kampf ums Überleben, von Hungerdemonstrationen und Carepaketen, von Trümmerbeseitigung und Wohnungsnot, von Kriegswaisen und Flüchtlingen, vom kulturellen Neustart – und: vom Verschweigen und Verdrängen.
Mit einer Dokumentation der noch immer vorhandenen baulichen „Kriegsnarben“ in der Stadt sowie der im Stadtraum sichtbaren Mahnmale schlägt die Ausstellung zudem den Bogen in die Gegenwart.




KÖLN AN DER SEINE
Der Pavillon der Stadt Köln auf der Pariser Weltausstellung 1937
24. August – 15. Dezember 2019
Paris, Sommer 1937. Ein letztes Mal, zwei Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg, gaben sich die Nationen auf der Weltausstellung ein scheinbar friedliches Stelldichein. Das Bild des sowjetischen und deutschen Pavillons unweit des Eiffelturms ist noch heute im kollektiven Gedächtnis.
Kaum bekannt dagegen ist die Rolle, die Köln damals spielte. Als einzige Stadt weltweit errichtete Köln auf der Weltausstellung einen eigenen Pavillon – mit Caféterrasse auf der Seine. Während im Geheimen längst der Krieg vorbereitet wurde, beschworen die Kölner die Völkerverständigung: Hier der brutale Auftritt des deutschen Faschismus, dort seine weinselige, gemütliche Variante.
Mit brillanten, bislang unveröffentlichten Aufnahmen der bekannten Kölner Fotografen Hugo und Karl Hugo Schmölz gibt KÖLN AN DER SEINE eindrucksvoll Einblick in diese heute vergessene Episode der deutsch-französischen Geschichte.
KÖLN AM RHEIN
Oder: Von Zeit zu Zeit
24. August – 15. Dezember 2019
Im Frühjahr 1947 dokumentierte der junge Fotograf Karl Hugo Schmölz das Köln der Nachkriegszeit. Hierbei orientierte er sich an früheren Fotografien, die er und sein Vater Hugo Schmölz in den Jahren 1924 bis 1942 angefertigt hatten – und fotografierte die Plätze, Gebäude und Straßen noch einmal vom gleichen Standpunkt aus.
1994 zeigte das Kölnische Stadtmuseum diese bewegenden Zeitdokumente in einer erfolgreichen Ausstellung. Auf eindringliche Weise stellte die Ausstellung das alte, das zerstörte und das – in fast 50 Jahren entstandene – moderne Köln nebeneinander.
Seitdem sind wieder rund 25 Jahre vergangen: ein guter Zeitpunkt, diese Stadtporträtserie erneut aufzugreifen und zu erweitern!


RONIT PORAT
PARADIESVOGEL – Artist meets Archive
04. Mai 2019 – 14. Juli 2019
2018 setzten sich sechs renommierte Fotokünstler*innen im Rahmen des Artist Meets Archive-Residency Programms der Internationalen Photoszene Köln mit den hochkarätigen Fotografiesammlungen verschiedener Kölner Museen und Archive auseinander – und entwickelten auf dieser Basis eigene Projekte.
Die israelische Künstlerin Ronit Porat (*1975) tauchte mehrere Wochen in die Graphische Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums ein und begab sich hier auf eine imaginäre Reise. In ihrem Fokus: Bildpostkarten aus den Jahren 1918 bis 1938, die zu der fast 20 000 Karten umfassenden Postkartensammlung des Hauses gehören. Mit ihrer Collage-artigen, teilweise dadaistischen Fotomontage-Methode ließ sie neue Erzählungen entstehen und historische Grenzen sichtbar werden.
YOU ARE HERE – Versuch einer fotografischen Standortbestimmung, Teil 1
4. Mai 2019 – 14. Juli 2019
Mit YOU ARE HERE zeigt die Internationale Photoszene Köln im Kölnischen Stadtmuseum den ersten Teil einer Ausstellungsreihe, die Köln als bedeutende Fotostadt neu verortet. Im Zentrum dieses Auftakts: der künstlerische Nachwuchs. Denn neben den vielen großen Fotografen wie August Sander, Chargesheimer oder Candida Höfer, die in Köln gewirkt haben (oder noch immer wirken), den bedeutenden Fotosammlungen, den international bekannten Galerien und den wissenschaftlichen Institutionen: Es sind vor allem die vielen hier heute arbeitenden Fotograf*innen, die Köln als Fotostadt lebendig machen.


KÖLN 68! Protest. Pop. Provokation.
20. Oktober 2018 – 31. März 2019
Vor 50 Jahren: Die Stimmung innerhalb der jungen Generation ist angespannt. Mit Protesten gegen die starren Verhältnisse fordern junge Menschen – in Deutschland, aber auch in Frankreich, den USA oder Italien – die bürgerliche Demokratie heraus. Nicht nur die Politik: Wohnen, Sprache, Kunst, Kultur, Sexualleben und Musik stehen gleichermaßen auf dem Prüfstand! Auch in Köln demonstrieren Studierende für mehr Mitbestimmung und Demokratisierung. Und nicht nur sie gehen auf die Barrikaden.
BRETTER, DIE DIE WELT BEDEUTEN. Spielend durch 2000 Jahre Köln
5. Mai 2018 – 26. August 2018
Spielen ist seit jeher ein menschliches Bedürfnis. Spielen macht Spaß, regt die Sinne an, schult das Gedächtnis und beflügelt die Fantasie. Schon zu Zeiten der Römer erfreuten sich Spiele mit Würfeln oder Tierknochen großer Beliebtheit. Waren im Mittelalter aufwendig gefertigte Brett-, Würfel- und Kartenspiele dem Adel vorbehalten, wurden Gesellschaftsspiele im 19. Jahrhundert durch neue Drucktechniken auch für eine breitere Bevölkerungsschicht bezahlbar. Zudem kamen erstmals Spiele für Kinder auf den Markt, die nicht nur unterhalten, sondern vor allem auch ihrer Bildung und Erziehung dienen sollten.


Karin Richert: IM RECHTEN LICHT
16. Dezember 2017 – 25. März 2018
Die Kölner Künstlerin und Fotografin Karin Richert hat zehn Jahre lang die rechtsgerichtete Szene in Köln und NRW mit ihrer Kamera beobachtet und dokumentiert. Die Ergebnisse dieses Projektes sind jetzt im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen. Die Fotos geben Einblick in Milieus, die ihren Hass und ihre Demokratiefeindlichkeit auf die Straße tragen. Begleitet werden die Fotografien von Texttafeln, die über Ziele und Vorgehensweise der einzelnen Gruppen und Parteien informieren, sowie Aufnahmen von den Appellen der Gegendemonstranten bei rechten Aufmärschen.
TROTZDEM ALAAF! Kölner Rosenmontag 1991 + 2017
16. Dezember 2017 – 25. März 2018
Die Fotoausstellung zeigt die Ereignisse rund um den 1991 wegen des Golfkrieges ausgefallenen Rosenmontagszug. Die Kölner feierten damals „trotzdem“ ihren Fastelovend. Es wurde ein spontaner, „ver-rückter“, unorganisierter und ursprünglicher Rosenmontag im Schneetreiben – und eine jecke Demonstration gegen den Golfkrieg.
40 Aufnahmen vom Rosenmontag 2017 von jüngeren Fotografinnen und Fotografen ergänzen die 80 Schwarz-Weiß-Abbildungen von 1991.


KONRAD DER GROSSE.
Die Adenauerzeit in Köln von 1917-1933
01. Juli 2017 – 19. November 2017
„KONRAD DER GROSSE“ – diese Sonderausstellung zeigt das Kölnische Stadtmuseum ab Juli 2017 anlässlich des 100. Jahrestages der Einsetzung Konrad Adenauers als Kölner Oberbürgermeister. In dieser Funktion prägte Konrad Adenauer von 1917 bis zu seiner Absetzung durch die Nationalsozialisten 1933 Köln nachhaltig in Sachen Architektur, Wirtschaft und Kultur.
Die Ausstellung konzentriert sich dabei nicht nur auf die Person Konrad Adenauers, sondern gibt einen lebendigen Einblick in das pulsierende Leben in der Metropole am Rhein in der damaligen Zeit.
DRUNTER UND DRÜBER: Der Heumarkt
10. Dezember 2016 – 14. Mai 2017
Ungerm Stätz vum Pääd – dort verabredeten sich Kölner Liebespaare auf dem Heumarkt.
Seit 1878 war das imposante Reiterstandbild des Preußenkönigs markanter Orientierungspunkt des riesigen Platzes. Unter diesem Pferdeschweif treffen sich nun auch das Kölnische Stadtmuseum und das Römisch-Germanische Museum: Nach gemeinsamen Ausstellungen zum Waidmarkt und zum Eigelstein ist der Heumarkt ab 10. Dezember der dritte Schauplatz Kölner Geschichte in unserer erfolgreichen Reihe „drunter und drüber“. Vom römischen Rheinhafen über den mittelalterlichen Handelsplatz bis zum Epizentrum des Karnevals war der Heumarkt vieles – geschäftig, bunt und laut, aber vor allem eines: ein urkölscher Ort der Begegnung.


GROSSES KINO! - 120 Jahre Kölner Kinogeschichte
4. Juni 2016 – 6. November 2016
Das Kölnische Stadtmuseum erinnert im Sommer 2016 mit einer großen Ausstellung an die erste Filmvorführung auf deutschem Boden, die am 20. April 1896 in Köln stattfand.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die 120-jährige Geschichte der Kölner Kinos. Sie erzählt vom ersten Vorführraum im Haus am Augustinerplatz 12, von den prunkvollen Palästen in der Innenstadt, den Vorortkinos, dem Kino-Boom der 1950er-Jahre, den Schachtelkinos der 1970er Jahre und der heutigen Mischung aus Multiplex- und Programmkinos.
Historische optische Geräte lassen die Vorgeschichte des Kinos wieder lebendig werden.
KÖLN UNGESCHÖNT
21. November 2015 – 24. April 2016
„Köln ungeschönt“ gibt eindrucksvolle fotografische Einblicke in das Leben in Köln Ende des 19 Jahrhunderts. Wilhelm Scheiner (geb. 1852) ist vor allem als Maler idyllischer Kölner Stadtansichten bekannt. Zwischen etwa 1880 und 1914 zog er mit seiner Plattenkamera durch Köln – immer auf der Suche nach Szenen, die er malerisch umsetzen konnte. Seine Themen waren nicht die berühmten Bauten wie der Dom oder die romanischen Kirchen: Er spürte der typischen Kölner Atmosphäre nach. Seine bevorzugten Motive waren Straßenszenen aus der engen Altstadt zwischen Mauerring und Zollhafen. Seine Fotografien zeigen das Alltags- und Arbeitsleben sowie die Veränderungen im Stadtbild, ungestellt und ohne Filter. Eindrucksvoll dokumentierte er die Enge der Altstadt, die dicht neben- und übereinander lebenden Menschen, die Kinder, die sich aufgrund des beengten Wohnraums tagsüber auf der Straße tummeln.


ENDSTATION UBIERRING
12. Dezember 2015 – 24. April 2016
Am 8. November 1971 werden die traditionsreichen Kölner Werkschulen (gegründet 1879) in die Fachhochschule Köln übergeleitet – als „Fachbereich Kunst und Design“. Rund 20 Jahre später, zum 1. April 1993, wird der Studiengang „Freie Kunst“ geschlossen. Die Folge: Zorn, Verbitterung und Frust – in der Kölner Kunstszene herrscht Endzeit-Stimmung. Nach 114 Jahren hat Köln keine Kunstschule mehr.
Im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung steht der 46,5 Meter lange Porträtzyklus des Malers Hans Rolf Maria Koller aus dem Jahr 1992. Als Zeitdokument hält er den Schlussakt des Dramas um die Kunstschule fest. Filmsequenzen zu den Ereignissen rund um die Schließung vermitteln die Brisanz der damaligen Situation.